Die Maine Coon Gesundheit

Auf welche Erbkrankheiten sollte ein Züchter testen?

»Ein guter Züchter züchtet nur mit gesunden Tieren.«

Bloß: Was heißt denn »gesund«? Wie definiert man eine gesunde Maine Coon Katze?

Maine Coons: Noch robuste und gesunde Naturburschen?

Da die Coonies eine Naturrasse sind, findet man in vielen Rassevorstellungen noch den Satz, dass die Tiere widerstandsfähig und wenig anfällig für Krankheiten seien. Bei der wilden Optik der sanften Riesen ist das auch naheliegend. So ein großes Fellmonster schmeißt doch nichts so schnell aus der Bahn, oder?!

Da es die Coons im Laufe der Jahrzehnte geschafft haben, zur Moderasse zu avancieren, ist in den Linien verdammt viel krankes Genmaterial unterwegs.

Schlechte Zucht macht die gesündeste Rasse kaputt.

Das ist Fakt. Deswegen kann man heutzutage nicht bei Ebay Kleinanzeigen den nächstbesten angepriesenen Maine Coon-Wurf heraussuchen. 300 Euro bezahlen und meinen, das Tier sei dann schon gesund und robust. Ist es bei diesem Preis nämlich höchstwahrscheinlich nicht. Wer billig kauft, zahlt zweimal.

Erbkrankheiten der Maine Coon

»HCM-Schall, PKD- und Leberschall, SMA, PKdef,  HD, ED, PL Röntgen“

HCM – Die gefürchtete Herzkrankheit

Bei der Hypertrophen Kardiomyopathie (aus dem Englischen HCM) handelt es sich allgemein gesprochen um eine Verdickung des Herzmuskels.

HCM ist die bei (allen!) Katzen am weitesten verbreitete Herzerkrankung.

Die Diagnose sowie der Ausschluss einer HCM erfolgen durch eine Echokardiographie (Ultraschalluntersuchung). Allerdings stellt diese immer nur eine Momentaufnahme dar.

HCM Gentests. Wird die Mutation bei einer Maine Coon Katze nachgewiesen, so besteht das hohe Risiko (nicht aber die Garantie), dass sich infolge des resultierenden Proteindefekts eine hypertrophe Kardiomyopathie ausbilden wird. Wird das Tier dagegen negativ (N/N) getestet, so bedeutet das jedoch leider nicht, dass es sicher vor der Erkrankung wäre. Es ist davon auszugehen, dass noch eine Vielzahl weiterer Mutationen mit HCM in Verbindung stehen. Beim Menschen sind davon bereits über 180 nachgewiesen – ein Test auf eine einzelne Mutation hat also keine Aussagekraft darüber, ob nicht vielleicht andere Gendefekte vorliegen.

Es ist davon auszugehen, dass noch eine Vielzahl weiterer Mutationen mit HCM in Verbindung stehen. Beim Menschen sind davon bereits über 180 nachgewiesen – ein Test auf eine einzelne Mutation hat also keine Aussagekraft darüber, ob nicht vielleicht andere Gendefekte vorliegen

PKD

Die Polyzystische Nierenerkrankung (polycystic kidney disease) ist eine autosomal dominant vererbte Krankheit, bei der sich vor allem in den Nieren flüssigkeitsgefüllte Bläschen bilden, die je nach Menge und Ausmaß das gesunde Gewebe schädigen und so im Verlauf zu Funktionsstörungen des Organs führen.

Eine chronische Niereninsuffizienz, wie sie durch PKD entsteht, ist nicht heilbar. Die Krankheit schreitet voran und endet mit Nierenversagen

SMA – »Muskelschwund«

Die Spinale Muskelatrophie ist eine Erkrankung der Motoneuronen, bei der es zum Absterben der für willkürliche Bewegungen zuständen Nervenzellen im Rückenmark kommt.

Es gibt einen Gentest, mit dem Maine Coons auf den für Spinale Muskelatrophie verantwortlichen Gendefekt untersucht werden können. Für die Zucht geeignet sind lediglich N/N getestete Katzen, also Tiere, die die Mutation nicht tragen und nicht vererben können!

PKdef

Die Pyruvat-Kinase-Defizienz (PK oder PKdef) ist eine erbliche Störung des Energiestoffwechsels in den roten Blutkörperchen, die durch das Fehlen des Enzyms Pyruvat-Kinase verursacht wird. Dadurch kommt es zur Hämolyse, dem Auflösen der Erythrozyten, was langfristig wiederum eine Anämie (Blutarmut) verursacht.

Die Pyruvat-Kinase-Defizienz wird autosomal rezessiv vererbt. Es existiert ein Gentest, anhand dessen die Zugehörigkeit zu den Genotypen N/N (kein Träger des Defekts), N/PK (heterozygote Träger – gesund, aber potenzielle Vererber von PKdef) und PK/PK (homozygote Träger und Vererber, die auch selbst erkranken) feststellbar ist.

HD / ED  und PL (»Patella«)

Hüftgelenks- und Ellenbogendysplasie (HD bzw. ED). Schwere Katzen, bei denen die Gelenke stärker beansprucht werden, zeigen im Laufe der Jahre eher Anzeichen wie Bewegungsunlust, Schmerzen und Humpeln.

Coons haben es im Laufe der Jahrzehnte geschafft sich zur Moderasse zu avancieren. Dadurch ist in den Linien leider verdammt viel krankes Genmaterial unterwegs.

 

Nein, ich spiele nicht Gott. Aber man kann nicht alles Testen. Wäre das möglich, wären wir unsterblich.

Wir haben keine Inzuchtlinien und keine Verpaarung steht in einem Verwandtschaftsverhältnis.

Entsprechende Gentests unter anderem zur Reinrassigkeit, von Herrn Prof. Dr. Distl aus dem Institut für Vererbungsforschung an der tierärztlichen Hochschule Hannover, liegen vor.

HCM, PKD, Outcome Gen N/N wurden getestet und die Ergebnisse liegen vor.